Die Farbe rot
Dies ist – entgegen der Vermutung – kein politischer Beitrag. Es geht um Schuhe. Um rote Herren-Schuhe. Es ist der erste Schuh-Artikel hier auf diesem Blog. Angeregt wurde ich durch einen Artikel im Feuilleton der FAZ vom 31.01.2016. Die FAZ vermutet einen Trend für 2016, hergeleitet aus einer kulturhistorischer Betrachtung zwischen David Bowie und Papst Benedikt. Historisch muss man nicht viel weiter zurück blicken, um zu erkennen, dass Herren rote Schuhe nur zum Karneval tragen. Wenn Sie als Papa Schlumpf antreten. Oder als Papst Benedikt. David Bowie trug vermutlich nie rote Schuhe, besang sie aber mit „Put on your red shoes and dance the blues.“ in „Let’s dance“. Mehr nicht. Das ist der Zusammenhang zwischen Papa Schlumpf, Papst Benedikt und David Bowie.
Was ist an der Farbe rot für Herren-Schuhe denn so schlimm? Sie fallen auf. David Bowie fiel auf durch sich selbst, seinen Kopf und seine Musik. Mir ist selbst ein roter Pullover zu rot. Mit Warn- oder Alarmfarben gehe ich ungern spazieren. Rot steht für Gefahr. Für Sozialismus, Kommunismus, Blut. Rot steht für Brüderlichkeit und für die Liebe. CDU und SPD haben rot als Farbe ihres Parteilogos. Warum die CDU? Und warum haben die Linken noch schwarz dabei wie die NSDAP? Die FDP fällt auf mit ihren neuen Farben (ohne rot). Scheinbar haben sie jegliche Hoffnung auf inhaltliche Gestaltung verloren und müssen auf sehr auffällige Farben setzen. Wobei gerade ihr Vorsitzender, Christian Lindner, sehr gehaltvolle Reden halten kann und dies auch regelmäßig tut. Ohne rote Schuhe. Er fällt auf mit seinem Kopf und seinen guten Reden, nicht mit seiner Kleidung. Er trägt dunkle Anzüge und Krawatten, die auch nur selten rot enthalten.
Rote Socken hingegen sollen den Mann von Welt darstellen. Oder jemanden, der sich der britischen Insel hingezogen fühlt. Wie ein Brite trägt er Socken in rot, blau, gelb oder orange zum blauen oder grauen Anzug. Keine roten Schuhe.
Rote Schuhe sind mutig und sollen dieses Jahr zum Trend werden. Ja, auch für Herren! Man muss nicht jeden Trend mitmachen… Mut zeigt sich anders und geht vom Kopf aus.
„Es ist eine einzige, zunehmende Konfusion.“ Oder Karneval.
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