6. Dezember – Tag des Stiefels?!

Natürlich ist, wie jeder weiß, der nationale Tag des Stiefels der 29. September. Doch gerade am Nikolaus-Tag ist uns dieses vielseitige Modell Schuh näher als an vielen anderen Tagen, selbst wenn es nicht winterlich kalt ist. Auf die Vielzahl und Arten von Stiefeln werden wir hier und jetzt nicht näher eingehen und uns um eine ganz besondere Bauform eines Stiefels kümmern, die aufgrund ihrer Größe vielen Kindern gerade heute leuchtende Augen bescheren wird. Geputzt werden muss er natürlich auch.

Es ist der Stiefel vom „deutschen Michel“, dem Reitergeneral Michael von Obentraut, der im schönen Orte Seelze im Dreißigjährigen Krieg auf Seiten der Protestantischen Union vom schwedischen Tilly, Heerführer der katholischen Liga, überrascht wurde und fiel. Einen seiner Stiefel und seinen Helm konnte er nicht mehr anziehen. Zu Ehren Obentrauts wurde 1630 das Obentrautdenkmal vom Bildhauer Jeremias Sutel fertig gestellt. Der Stiefel wurde in Form einer übergroßen bronzenen Statue 1982 dem Denkmal zur Seite gestellt. Der Helm folgte 1989.

„Die beiden Gegenstände gehen auf die Legende zurück, daß sich der überrumpelte Michael von Obentraut in den frühen Morgenstunden des 25. Oktober 1625 in der Hast mangelhaft bestiefelt und behelmt ins Kampfgetümmel gestürzt haben soll, in dem er dann tödlich verwundet wurde“. Quelle auf seelze.de, wo es noch viele mehr über Obentraut und das Denkmal zu lesen gibt. Weitere Informationen und warum auf ihn der Begriff des deutschen Michel (Michael Germanicus) zurückzuführen sein könnte, sind auf Wikipedia zu finden.

Viel wichtiger als der gut geputzte Stiefel ist natürlich die eigentliche Bedeutung des heutigen Tages, an dem wir an den Heiligen Nikolaus, dem gütigen Bischof von Myra, denken. Da dieser auch noch der Schutzpatron der Seefahrer ist, muss ich mich und meine Gedanken an dieser Stelle bremsen.

Ich wünsche allen Lesern einen besinnlichen und friedlichen Nikolaustag – ob kleine, große oder keine Stiefel, ob Barfuß oder Lackschuh!